Entschuldige das lange Bla Bla Bla
Es gibt Menschen, die haben viel zu sagen, die sprechen lange und denen hört man gerne und begeistert zu. Und dann gibt es Menschen, die haben die Eigenschaft, extrem viel zu sagen, ohne dass es notwendig wäre. Du kennst wahrscheinlich beide Sorten von Mensch und weißt genau, wovon ich gerade spreche.
Um jetzt mal kurz in die Zitaterunde abzuschweifen: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Eine Aussage, die immer wieder große Wahrheit in sich trägt.

Wie komme ich überhaupt auf dieses Thema? Ich werde häufig gefragt: Markus, wie lang muss eigentlich so ein Buch sein? Und ich antworte darauf gerne: Naja, es gibt zwei Alternativen, wie du dich dem annähern kannst. Im Publikumsverlag sagt man, dass 180-220 Seiten optimal sind.

Bunte Bildchen sind nicht das Maß der Dinge

Es gibt aber da draußen auch Coaches, die dir sagen, dass man ein Buch mit bunten Bildchen vollmachen kann, ein paar Sachen Drumherum schreibt, die zu dir passen und mit dir zu tun haben, und dann ist dein Buch fertig. Da wird dir dann erzählt, dass du damit Experte bist und dann auch eigentlich schon Speaker, und als Speaker und Experte bekommst du höhere Tagessätze. Und es geht noch besser, denn du machst mindestens 10.000€ Umsatz im Monat, und wenn du dich richtig gut anstellst, machst du sogar 100.000€ pro Monat.
So kann man an ein Buch herangehen, ja. Wenn du dann nachher auch dazu stehen und diese Art Buch vertreten willst, sehr gerne.

Worauf ich aber eigentlich hinauswill ist, dass du dich freimachen darfst von der Richtlinie von 180-220 Seiten. Das ist nur eine grobe Richtlinie, denn es sind ca. 60.000 Wörter, und da sagen viele Leser, dass es Spaß macht, Bücher von dieser Länge zu lesen und sich darauf einzulassen. Und bitte: Das gilt für Sach- und Fachbücher! Bei Romanen sieht das ganz anders aus, denn gerade Fantasyromane nehmen dich gerne mal mit auf eine Reise, die 600 Seiten und mehr ausmachen kann.

Kill your darlings

Was definitiv keinen Sinn macht, ist das, wie viele Erstautoren an ihr Sach- und Fachbuch gehen: Ich schreibe mal 60.000 Wörter…und dann packe ich noch was drauf. Das ist vielleicht gut gemeint, aber das perfekte Beispiel, wie es nicht geht. Ich gebe dir da gerne einen großartigen Ratschlag von Stephen King mit, der in seinem Buch „Kill your darlings“ schrieb: Du schreibst ein Buch, und dann ist der erste Schritt nicht, dass du es redigierst und korrigierst, sondern dass du so schnell wie möglich 30% wegstreichst.

Das ist eine Herangehensweise, die ich absolut unterstütze, denn die eigentliche Arbeit an einem Buch ist das Weglassen von Informationen, die nicht notwendig und nicht nützlich für den Leser sind, um das Wissen verstehen und umsetzen zu können. Oftmals handelt es sich um Füllwörter, Wiederholungen oder belangloses BlaBla, um ein Buch künstlich aufzublähen und dem Kunden damit angeblich mehr Mehrwert zu bieten – doch genau das Gegenteil ist der Fall.

Du kennst sicher auch Bücher, von denen du sagst: Guter Inhalt, hätte man aber auch auf der Hälfte zusammenfassen können. Ich könnte meine Podcast-Episoden auch jeweils 2 Stunden lang machen, aber das wäre nicht zielführend und würde dir keinen besonderen Mehrwert bieten. Und vor allem habe ich auch keinen Bock dazu, denn meine Mission ist es, dir nützliches Wissen mitzugeben und nicht, dich sinnlos vollzulabern.

Die große Kunst ist das Weglassen

Entschuldige den langen Brief, für einen kurzen hatte ich keine Zeit. Es hat auch etwas mit Respekt dem Leser gegenüber zu tun, dass du ihm nicht alle Hirnergüsse vorsetzt, sondern dir wirklich Gedanken darüber machst, was er gerade braucht und was für ihn jetzt wichtig ist. Gib dir Mühe mit deinem Buch und für deinen Leser. Lass ihn spüren, dass es dir wichtig ist, ihn bestmöglich abzuholen und ihm das Wissen zu vermitteln, das du zu teilen hast.

Mach dich frei von 220 Seiten. Achte stattdessen in deiner Kommunikation darauf, das Prägnante zu fokussieren und das füllende Beiwerk wegzulassen. Das ist in meinen Augen die Prise Magie, die ein Buch ausmacht, das begeistert: Wenn du in der Lage bist, dein Buch so kurz zu schreiben, dass du nichts mehr weglassen kannst.

Daher ist mein Prozess auch genau darauf ausgelegt. Ich zwinge dich, das Wichtigste zu fokussieren und das überflüssige BlaBla wegzulassen.

Wenn du spürst, dass jetzt die Zeit für dein Buch gekommen ist, dann sollten wir miteinander reden.

Viele Grüße aus dem Yes-Modus,
Dein Markus

> Podcast (09:20 Min)

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