STRG-ALT-ENTF ist feige
Vielleicht kennst du Situationen in deinem Leben – egal, ob beruflich oder privat, – in denen du einfach mal STRG-ALT-ENTF drücken möchtest. Zack, gelöscht. Schön aus der Situation gezogen, perfekt. Aus den Augen, aus dem Sinn. Oder doch nicht?

Ich weiß jetzt schon, dass sich sämtliche Windows-Nutzer verstanden fühlen und mit den Augen rollen – aber darum soll es eigentlich gar nicht gehen. Doch, also irgendwie schon, aber mehr als Brücke zum eigentlichen Thema, um das es mir heute geht.

Die Allzweckwaffe der Feigheit: STRG-ALT-ENT

Stell dir vor, du sitzt vor deinem PC – und plötzlich wird der Bildschirm blau. Oder schwarz. Auf jeden Fall geht mal nichts mehr und du siehst die allseits beliebte Fehlermeldung: Es ist ein unbekannter Fehler aufgetreten.
Unverständnis. Panik. Wut.
Nicht schon wieder!

Fluchend hackst du auf der Tastatur herum, weil du die letzten 100 Male damit ja schon so tolle Ergebnisse erhalten hast. Nämlich keine.
Du kannst dich jetzt auch gerne über Bill Gates und seine Bugs lustig machen, aber das hilft ja alles nicht wirklich weiter. Es macht nur deutlich, dass du deine Verantwortung bei jemand anderem suchst – Windows, Microsoft, Mr. Gates persönlich.

Ok, ich habe zwar 30 Tabs geöffnet, aber ich kann mir einfach nicht erklären, warum der PC abstürzt. STRG-ALT-ENT.
Ich habe was Neues installiert und schön alle Warnungen weggeklickt, dass es ein Programm aus dem Internet ist. Ja, ich will es trotzdem. Und das auch. Und das auch. Mir egal. Ja, will es trotzdem öffnen. Ja, das auch. Zugriff freigeben auf meine Dateien. STRG-ALT-ENT.

Also das Spiel da, das habe ich aber nicht installiert. Ehrlich, das war ich nicht. STRG-ALT-ENT.

Und ich habe auch nur lizensierte Programme drauf! Klar…

Festplatte aufräumen? Brauche ich nicht. Da habe ich auch keine Zeit zu, mir stundenlang alle Ordner anzuschauen oder irgendwelche unbekannten Programme zu löschen. So ein Defragmentier-Gedöns.

Firewall installieren? Durch so ein Ding stürzt doch erst recht alles ab und wird total langsam – und außerdem kapiert es eh keiner.

So kannst du dir mein jahrelanges Verhalten vorstellen. STRG-ALT-ENT war meine perfekte Maßnahme und Allzweckwaffe. Dummerweise traten die Probleme dann immer häufiger und in kürzeren Abständen auf. Also weiter fluchen, ärgern – natürlich über die anderen – und STRG-ALT-ENT.

Und weißt du was? In meiner Welt ist das feige. Es ist feige, weil man sich der eigentlichen Ursache nicht stellt, sondern sich den vermeintlich einfachsten Weg hinausschleicht.

Und was das alles mit Eigenverantwortung zu tun hat…

Was könnte man stattdessen machen?
Man könnte einen Fachmann kontaktieren und ihn um Hilfe bitten. Oder überhaupt erstmal mit ihm herausfinden, warum das alles passiert ist, um es nächstes Mal vermeiden zu können.
Man könnte selber zum Fachmann werden, indem man sich mit dem Thema auseinandersetzt, lernt und sich reinfuchst. Ganz einfach ein besseres Verständnis dafür aufbaut.

Für mich ist definitiv die erste Variante besser, weil ich keinen Bock habe, mich in die Computerwelt einzufuchsen. Das überlasse ich den Experten, die ich lieber zu Rate ziehe, wenn ich mal wieder Bockmist gebaut habe.

Generell könnte ich ja auch mal meinen PC aufräumen und darauf achten, dass ich ihn nicht zumülle. Und dass ich nicht zig Ordner mit dem Namen „Transfer“ erstelle, in denen ich mal kurz was zwischenparke. Also Jahre. Um dann irgendwann zu sagen: Also hier müsste ich mal aufräumen. Also man. Also einer.

Am einfachsten wäre es natürlich, wenn ich mich von Beginn an die Regeln halten würde, die die Entwickler aufgestellt haben – ich könnte mir vorstellen, dass sie sich dabei etwas gedacht haben.
Natürlich könnte ich auch bei denen anrufen, die das Ganze ausgelöst haben. Also bei dem Software-Unternehmen. Ich könnte sie konfrontieren und fordern, dass sie die Meldung und das Chaos beseitigen – immerhin ist es ja deren Produkt, richtig? Das ist einerseits sehr zeitintensiv und andererseits, du ahnst es schon, feige und falsch.

Stattdessen drücke ich doch lieber STRG-ALT-ENT und zack, alles auf Neustart.

Aber was bedeutet das für mein Business – und für deins?

Ich habe in meinem Leben immer wieder auf STRG-ALT-ENT gedrückt, wenn ich bestimmten Situationen entgehen oder mich nicht eingehender mit ihnen beschäftigen wollte.

Das Projekt läuft nicht? STRG-ALT-ENT.
Diese Mitarbeiter können nicht Gedanken lesen und verstehen nicht, was ich von ihnen will? STRG-ALT-ENT.
Können meine Kinder nicht endlich mal aufhören zu nörgeln und den Ausflug genießen, den ich geplant habe? STRG-ALT-ENT.
Warum freut sich meine Frau nicht beim Abendessen, wo ich doch endlich mal pünktlich zuhause bin und mir diese Zeit mit viel Mühe im Kalender freigehalten habe? STRG-ALT-ENT.

Umsatz, Budget, Projektplanung – alles total nervig, das mache ich einfach nochmal komplett neu. Bevor ich mich da jetzt reinarbeite und die Fehler suche (und mich mit der Situation auseinandersetzen muss), fange ich lieber nochmal von vorne an. Klappt ja sonst alles eh nicht, merkt man ja. Liegt halt am Team, am Steuerberater, am Finanzamt, an der Regierung, am Staat – ach, eigentlich an der ganzen Welt. STRG-ALT-ENT.

Ich habe vor 6 Jahren eine Entscheidung getroffen: Ich drücke kein STRG-ALT-ENT mehr. Stattdessen habe ich mir überlegt, was ich kann und wofür ich auf dieser Welt bin. Ich habe meine Mission definiert und verfolge sie. Ich werde in den Bereichen ein Fachmann, die ich gut kann – und ich kaufe mir Fachleute ein für die Bereiche, die mir nicht so liegen oder die mich nicht interessieren.
Und ja, dieser Schritt, sich mit diesen Themen in der Tiefe auseinanderzusetzen erfordert Mut, aber es lohnt sich.

Die Bedeutung für Bücher & Autorencoaching

Jetzt kommt endlich die ganz oben genannte Brücke zum Thema Bücher & Autorencoaching:
Viele meiner Kunden berichten mir, dass sie es satt haben, diesen Kaltstart in ihrem Kopf und mit ihrem Buch durchzuführen. Folgende Aussagen höre ich in abgewandelter Form immer wieder:

 

  • Ich habe mal angefangen zu schreiben und nach 2 Kapiteln wieder aufgehört.
  • Ich habe morgens mal eine Schreibroutine gehabt, aber das war irgendwie nicht meins.
  • Ich hatte immer wieder Schreibblockaden (kleine Bemerkung: sowas gibt’s nicht. Es gibt etwas ähnliches, aber darauf gehe ich ein anderes Mal ein)
  • Ich hatte mal so ein Buchprojekt und ehrlich gesagt war es schmerzhaft, auf mein Leben und einige meiner Entscheidungen im Business zurückzuschauen. Also habe ich aufgehört.
  • Ich habe mal gedacht, ich könnte so ein Buch konzeptionieren, aber irgendwie hat es nicht so ausgesehen, als könne es zeitnah Geld einbringen. Daher habe ich es gestoppt.

Die bittere Wahrheit – und der Befreiungsschlag

Doch am häufigsten höre ich diesen Satz: „Ich würde ja gerne, aber ich weiß nicht, ob es anderen gefallen wird“. Stimmt, damit hast du völlig Recht. Und die bitte Wahrheit ist: Das wirst du nie wissen. Aber genau das ist auch gleichzeitig das Befreiende! Denn es spielt absolut keine Rolle, ob dein Buch jemandem da draußen gefällt. Wenn du nicht mehr feige bist, sondern mutig dein Buch angehst, deine Geschichte und dein Wissen rausbringst, dann ist das das Einzige, was wichtig ist. Selbst wenn niemand dein Buch liest und du der einzige Mensch bist, dem dein Buch gefällt, ist das in meiner Welt das einzig Relevante.

Doch das wird nicht passieren! Das kann ich dir aus all meinen jahrzehntelangen Erfahrungen als Autor & Autorencoach versprechen: Ich kann dir versichern, dass Menschen auf dich zukommen und dir für dein Buch, deine Geschichte und deine Hilfe, die sie durch dich erhalten haben, danken werden. Wenn du den Mut hast hinzuschauen, was alles aus dir raus will und muss.

Wo willst du in Zukunft mutig sein und aufhören, STRG-ALT-ENT zu drücken?

> Podcast (10:50 Min)

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