Vorsicht Kopie! – die 3 Siebe des Sokrates

Ich habe dir ja versprochen, dass ich freitags immer mal etwas Besonders hier im Podcast machen möchte. So ganz genaue Vorstellungen habe ich davon zwar noch nicht, aber genau dann bin ich immer am besten: spontane Einfälle und schnelle Umsetzung. Ich könnte mir hier spannende Interviews vorstellen oder oder oder…aber darum soll es jetzt eigentlich gar nicht gehen.

Heute möchte ich nämlich mit dir über „Die 3 Siebe des Sokrates“ sprechen. Und ich bin direkt ehrlich – ihr wisst ja, Ehrlichkeit ist mir mega wichtig. Dieses Thema ist eine Kopie. Ja, jetzt ist es raus. Es ist eine Kopie von Tim Schlenzig und seinem wunderbaren Podcast „MyMonk“, genauer gesagt Episode 68. Tim, an dieser Stelle herzlichen Dank für diese Inspiration, und ich hoffe, du siehst es mir nach, wenn ich das Thema hier nochmal aus meiner Sicht aufgreife. Übrigens findest du in der Beschreibung auch den Link zu Tim’s Folge – highly recommended von meiner Seite.

Kann man Dinge zurücknehmen?

In der besagten Episode ging es um die drei Siebe, die man durchlaufen sollte, bevor man etwas tut…und vielleicht nicht mehr rückgängig machen kann. Stell dir vor, du kaufst ein Produkt und bist nicht ganz zufrieden damit – dann gibst du es ganz einfach zurück. Oder du kaufst im Supermarkt eine Tüte Milch, öffnest sie, und es tröpfelt eine eher dickflüssige, bröselige Masse heraus – auch dann gibst du sie zurück.

Was du aber nicht mehr zurückgeben kannst, sind Worte. Und hierbei ist es egal, ob es sich um den privaten oder den Businessbereich handelt. Worte, die gesagt wurden, sind gesagt. Oder halt geschrieben, je nachdem. Aber sobald sie bei der anderen Person ankommen, kannst du sie nicht mehr zurücknehmen. Also du kannst es gerne versuchen, aber das hätte dann was mit einer Zeitmaschine zu tun, und falls du diese im Wohnzimmer rumstehen hast, gib mir bitte unbedingt Bescheid.

Worte, die einmal gesagt wurden, können einen großen Schaden anrichten und wenn ich die 3 Siebe, um die es gleich geht, früher schon mal häufiger für mich angewendet hätte, hätte ich vielen Menschen was erspart.

Die Geschichte von Sokrates

Sokrates spazierte durch die Straßen, als ein Mann auf ihn zukam und ihm unbedingt etwas von Sokrates‘ Schüler berichten wollte. Sokrates unterbrach den Mann direkt und sagte: Moment, lieber Mann, bevor du mir etwas von meinem Schüler berichtest, sage mir, ob du diese Prüfung mit meinen drei Sieben bestehst.

Sieb Nummer 1: Lieber Mann, ist das wirklich wahr? Hast du sichergestellt, dass alles, was du mir gerade berichten willst, wahr ist?
Der Mann antwortete: Naja, ähm, hmmm…nee, ich hab’s gehört. Keine Ahnung, ob es wirklich wahr ist, ich weiß es nicht genau.

Sokrates sagte: Ok, lieber Mann, vielleicht bestehst du ja die zweite Prüfung.

Sieb Nummer 2: Dieses ist das Sieb der Güte. Ist es etwas Gutes, das du mir über meinen Schüler berichten möchtest?
Nein, ganz im Gegenteil, sagte der Mann. Und Sokrates meinte: Ok, das heißt, du möchtest mir etwas sagen, von dem du nicht weißt, ob es wahr ist, aber es ist etwas Schlechtes?

Der Mann zuckte etwas unsicher mit den Schultern.

Nicht schlimm, sagte Sokrates, vielleicht bestehst du ja die letzte Prüfung.

Sieb Nummer 3: Das Sieb der Nützlichkeit. Sage mir, guter Mann, hat das, was du mir berichten möchtest, einen Nutzen für mich?
Der Mann wurde noch unsicherer und sagte schon ganz kleinlaut: Nein, wohl eher nicht…

Guter Mann, du möchtest mir also etwas sagen, was für mich keinerlei Wert hat, was etwas Schlechtes ist und du nicht weißt, ob es wahr ist. Wie sinnvoll kann das sein?

Die Wertschätzung der Siebe

Dem habe ich eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Für mich ist es einfach eine tolle und sehr wertvolle Episode, und ich werde in Zukunft noch intensiver darüber nachdenken, was ich sage. Vielleicht hast auch du etwas davon mitgenommen und kannst dich in dieser Geschichte wiederfinden. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn auch du darüber nachdenkst und dir diese drei Siebe vorstellst, bevor du etwas sagst oder schreibst. Ich nehme es mir jedenfalls ganz fest vor, obwohl ich nicht weiß, ob ich es immer schaffen werde.

Diese Geschichte hat allerdings auch sehr viel mit Business zu tun, denn auch dort darf diese Wertschätzung noch viel mehr gelebt werden. Ich bin jedenfalls glücklich, dass ich mit Menschen zusammenarbeite, die diese Werte teilen und die vorher sieben, bevor sie lospreschen. Hier geht es nicht um Ellenbogen, sondern um ein Miteinander und gegenseitiges Verständnis.

In diesem Sinne: Alles Gute, mach dein Ding – denn wer weiß, vielleicht leben wir ja alle nur einmal.

> Podcast (7:30 Min)

Kategorienzuordnung:
Being Markus