Weg mit den Vorwürfen: Wähle Freiheit, anstatt Opferrolle
Dein Leben liegt in deinen Händen – nicht in denen anderer. Andere für die Geschehnisse in deinem Leben verantwortlich zu machen, steht im Widerspruch zur echten Freiheit. Und: Vorwürfe und das Gefühl von Freiheit können nicht Hand in Hand gehen.
Fragst du dich nun, warum das so ist oder wieso ich zu dieser Überzeugung gelangt bin? Dann bist du hier genau richtig, denn genau darum dreht sich dieser Artikel.
Während unserer März-Challenge in der Yes!people-Community haben wir uns mit dem Zusammenspiel von Vorwürfen und Freiheit auseinandergesetzt. Außerdem haben wir uns gefragt, wie es wohl aussieht, wenn wir uns im Alltag unsere Vorwürfe bewusst machen.
Vorwürfe: Wie sie unsere Freiheit, Stärke und Ruhe rauben
Hast du dir oder anderen heute schon einen Vorwurf gemacht?
Wir tun es alle.
Mal mehr und mal weniger.
Mal laut und mal leise: Die Kaffeemaschine, die den falschen Kaffee ausspuckt; der Autofahrer, der uns die Vorfahrt nimmt; der Partner, der nicht zuhört.
Schuld sind alle: die Kaffeemaschine, der Autofahrer, der Partner – nur wir selbst nicht.
Kommt dir bekannt vor? Ja, kennen wir alle.
Aber hast du dich mal ganz bewusst gefragt, in welchen Situationen du anderen Vorwürfe machst und was das eigentlich mit dir macht? Bist du dabei auf Gedanken gekommen, wie „Es raubt mir meine Freiheit, Stärke, Ruhe und Power?“
Du ziehst jetzt erst einmal die Stirn in Falten und fragst dich: Wovon redet der hier?
Ich verrate es dir:
Vorwürfe bringen einen Lohn – aber auch Fallen
Unsere täglichen Vorwürfe sind nichts weiter als unsere Bewältigungsstrategien beim Umgang mit Frustration und Enttäuschung.
Sie sind Waffe und Schild in einem.
Vorwürfe sind der Freifahrtschein in die Opferrolle.
Bequem und lukrativ.
Und paradoxerweise verleiht uns diese Opferrolle auch noch Macht.
Und zwar die Macht, unschuldig zu sein.
Losgelöst von der eigenen Verantwortung dürfen wir uns, haben wir die Opferrolle erst einmal eingenommen, in unserem Selbstmitleid suhlen, Sympathien erhaschen und die ganze Schuld von uns weisen. Oft geht mit der Opferrolle noch ein finanzieller Lohn einher, etwa wenn wir vor Gericht klagen oder ein Schmerzensgeld fordern.
„Die anderen sind schuld, nicht ich!“ – Dieses praktische Mantra befreit uns von der Last, unser Leben aktiv zu gestalten. Aber zu welchem Preis?
Der Preis der Unfreiheit
Der Preis ist hoch.
Denn im Tausch für Opferrolle, die wir einnehmen, wenn wir andere beschuldigen, verlieren wir unsere Freiheit:
Die Freiheit, unser Leben zu gestalten. Freiheit, Verantwortung für unser Leben zu übernehmen. Und die Freiheit, stark zu sein.
Hier schnappt die Falle zu: denn die kurzfristige Genugtuung, die uns die Opferrolle beschert, führt langfristig zu einem Selbstbild, das aus Schwäche, Hilflosigkeit und Verletzlichkeit gestrickt ist.
Und das ist schlecht.
Denn im Selbstbild des Opfers halten wir uns selbst zurück, begrenzen unser Potenzial und vor allem unsere Fähigkeit, Veränderungen herbeizuführen.
Doch hier ist die gute Nachricht: Wir können wählen. Und zwar jeden Tag, in jedem Moment.
Erkennen und verändern: vom Vorwurf zur Freiheit
Ganz am Anfang steht die Akzeptanz. Und zwar dürfen wir unsere eigene Situation und unsere Handlungen einfach akzeptieren. So wie sie sind, ohne Schuldzuweisungen.
Dieser Prozess kann mit einer einfachen Frage begonnen werden, die wir uns jeden Tag stellen:
Wann, bei wem und in welcher Situation habe ich mich heute bewusst dazu entschieden, Vorwürfe zu machen (und uns zum Opfer zu machen)?
Indem wir uns diese Frage stellen, zwingen wir uns, kurz in uns zu gehen und einen Blick auf das zu werfen, was wir an diesem Tag getan und entschieden haben. Diese Frage konfrontiert uns direkt mit der Rolle, die wir oft unbewusst einnehmen: die des Opfers.
Wir beginnen zu erkennen, wie oft wir uns eigentlich im Alltag entscheiden, in dieser Opferrolle zu verharren, anstatt Verantwortung für alles in unserem Leben zu übernehmen: Verantwortung für unsere Handlungen, unsere Reaktionen, unsere Worte, unsere Emotionen.
Und indem uns dieser Opfer-Situationen in unserem Alltag bewusstwerden, wird uns auch klar, dass wir jeden Tag entscheiden dürfen, ob wir diese Rolle wieder einnehmen wollen oder nicht.
Wäre es nicht stark, wenn wir erkennen, dass wir in jedem Moment unseres Lebens vor der Wahl stehen, welche Rolle in unserem Leben wir einnehmen wollen?
Wir können entscheiden, wie wir auf Situationen reagieren wollen; und zwar, indem wir innehalten und eine bewusste Entscheidung treffen.
Es ist ein Weg raus aus der Passivität hin zur Gestaltung unseres Lebens.
Die März-Challenge der Yes!People-Community: „Vorwurf & Freiheit“
In unserer Yes!People-Community stellen wir uns gemeinsam jeden Monat ganz besonderen Challenges. Vielleicht hast du schon von unserer Minimalismus-Challenge oder der Neuroplastizität-Challenge gehört; falls nicht, lies dir die Artikel dazu unbedingt durch.
Im März lautete die Challenge „Vorwürfe und Freiheit“. Sie zielte darauf ab, das Bewusstsein für die eigenen Entscheidungen zu sensibilisieren; insbesondere im Hinblick auf Vorwürfe und die Opferrolle.
Die Challenge forderte unsere Yes!People-Community nämlich jeden Tag heraus, sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen:
Wann, bei wem und in welcher Situation habe ich mich heute dazu entschieden, Vorwürfe zu machen?
Sie sollte nicht mit einem erhobenen Zeigefinger gestellt werden, sondern einfach nur das Bewusstsein dafür trainieren: zu erkennen, wie oft wir uns unbewusst in die Rolle des Opfers begeben und wie uns das im Alltag manchmal zurückhält.
Und zu erkennen, wie wir uns selbst damit unfrei machen.
Fazit: Vorwürfe sind nur Ausreden
Vorwürfe schränken uns ein. Es sind Ausreden, es uns bequem zu machen in einer Rolle, die uns kurzfristig eine Menge Annehmlichkeiten beschert. Doch langfristig macht uns diese Rolle unfrei und zerstört ein positives Selbstbild.
Wir alle können jeden Tag wählen, ob wir ein Opfer oder ob wir frei sein wollen. Indem wir uns unserer täglichen Muster bewusstwerden, ermächtigen wir uns selbst, jeden Tag frei unsere Rollen zu wählen.
Und indem wir wählen, niemandem die Schuld zu geben, holen wir uns die Verantwortung über unser Leben – und damit auch die Freiheit zurück.
Wenn du für dich wissen willst, was du mit deinen Vorwürfen bei dir selbst anrichtest, dann ist diese Challenge genau das Richtige für dich.
Jeden Monat gibt es eine neue Challenge.
Sei dabei!