Wer nicht hören kann, ist taub. Wer nicht riechen kann, ist?

Bald kommt der Frühling. Und der ist ja bekannt für diesen einen gewissen Frühlingsduft. Blumen, frisch gemähter Rasen, diese Luft – du weißt bestimmt, was ich meine, oder?

Ich selbst beschäftige mich mit Riechen, weil ich aus Rübennasenhausen komme. Kennst du das? Nein? Macht es nicht Klick? Schade. Kennst du denn noch „Life of Brian?“ Sorry. Echt. Ich bin ein Kind der 80er, und für mich war der Film „Life of Brian“ echt stark und alles, was das mit Rübennasen zu tun hatte. Wenn du das nicht kennst, dann streich das hier einfach aus deinem Gedächtnis, das ist ok.

Es ist doch alles schon geschrieben worden

Wir sprechen ja gerade vom Gedächtnis. Sorry für die Überleitung, aber muss sein. Ich erinnere mich an viele Menschen und eine Menge Kunden, die mich gefragt haben. „Markus, wofür brauchen wir eigentlich noch Bücher? Es ist doch alles schon mal aufgeschrieben worden. Es ist doch alles schon mal gedacht oder angedacht worden. Es gibt doch gar nichts Ungeklärtes mehr!“

Vielleicht ist dir selbst das auch schon einmal begegnet. Ich sehe das ganz anders. Überleg doch mal. Wann hast du zuletzt zum Beispiel mal an ein Wort gedacht oder hast versucht, etwas zu beschreiben, aber dir haben die Worte dafür gefehlt?

Ich habe neulich ein Buch über Hundeerziehung gelesen. Ja, keine Sorge, ich sage dir gleich, was das eine mit dem anderen zu tun hat. In diesem Buch gab es etwas, was mich daran hat zweifeln lassen, dass alles schon erzählt worden ist. Das möchte ich mit dir teilen: Du kennst sicherlich die Begriffe „blind“ und „taub“. Wusstest du, dass der Fachbegriff für Blindheit „Amaurose“ ist? Das habe ich jetzt bestimmt falsch ausgesprochen. Schöne Grüße an meine Lateinlehrerin, die ich übrigens nie hatte. Die dreht sich jetzt bestimmt trotzdem im Grabe um.

Worauf ich hinaus will: Gibt es eigentlich ein Äquivalent zu blind oder taub beim Riechen bzw. Nicht-Riechen? Gibt es ein Wort, das ausdrückt, dass man nicht riechen kann? Überleg mal mit mir. Und wenn ich das echt nicht auf dem Schirm habe und hier total falsch liege, dann sag es mir. Es gibt einen Fachbegriff für Nicht-Riechen, der heißt „Anosmie“. Nochmal schöne Grüße an meine Lateinlehrerin. Es ist furchtbar, wenn man nicht mehr riechen kann. Aber nochmal zur Begrifflichkeit: Eine wirkliche Analogie zu blind oder taub gibt es nicht. Jedenfalls nicht, dass ich wüsste. Und ich bin sicher, dass es mir doch bestimmt mal über den Weg gelaufen wäre in meinem Leben!

Es gibt immer was, was es nicht gibt

Übrigens dachte ich auch lange, dass es keine Analogie zu „satt“ gäbe in Bezug auf das Trinken. Doch, gibt es. Ich weiß. „Sitt“ soll das sein. Jedenfalls habe ich das mal gefunden. Keine Ahnung, ob das stimmt, aber das kannst du benutzen, um zu sagen, dass du nichts mehr trinken willst.

Was bedeutet es, dass es keine Analogie zu „blind“ oder „taub“ gibt? Ganz einfach: Du wirst immer etwas Neues finden, etwas, das es noch nicht gibt. Es ist notwendig, dass du in deine eigenen Bereiche mal ganz tief eintauchst. Du wirst etwas finden, von dem bisher niemand etwas weiß, eine wirkliche Neuigkeit. Vielleicht ist dein Thema, deine Spezialisierung und dein Produkt noch nicht in allen Ecken und Enden erforscht. Vielleicht gibt es da etwas, was man noch besser machen kann. Viel besser. Wenn nicht sogar viel, viel besser.

Oder ist dir schon einmal eine Wissenschaftlerin oder ein Wissenschaftler begegnet, der gesagt hat, „Nein, es ist alles schon gedacht worden, wir hören jetzt auf mit der Wissenschaft, denken nicht mehr nach und forschen auch nicht mehr.“ Natürlich nicht! Es wird immer Neues geben, Unentdecktes, Unerforschtes und auch Unerdachtes!

Menschen interessieren sich für deine Neuigkeiten

Warum bilden sich Menschen ein, dass das im Business nicht so wäre? Dass man da schon alles weiß, an alles gedacht hat, alles herausgefunden hat? Keine Ahnung! Echt! Warum glauben Menschen, dass das mit Wissen so wäre? Auch keine Ahnung! Und warum trauen sich Menschen nicht zu, Bücher über ihre Leidenschaft, über ihr Inneres zu schreiben? Noch weniger Ahnung!

Es gibt irgendetwas, was es noch nicht gibt, und zwar an ganz vielen Stellen, Punkten, Ecken und Enden. Es ist ganz egal, wie besetzt das Thema ist, für das du brennst! Du kannst es immer ein bisschen anders machen. Zum Beispiel: Ein Wort für Nicht-Riechen-Können finden! Denn das braucht es allemal.

Wir brauchen Menschen, die nach so etwas suchen. Wir brauchen Menschen, die ihren Kunden oder ihren Lesern etwas Neues zum Denken geben. Ich werde doch ganz sicher nicht der erste Mensch auf der Welt sein, der sich gefragt hat, wie das Wort für Nicht-Riechen-Können heißt. Oder?

Für diese Fragen gibt es unser Business, gibt es Bücher und vor allen Dingen den Markt. Und das Allerwichtigste ist: Für diese Fragen gibt es Menschen, die es interessiert. Deswegen ist die ganz einfache Moral von der Geschicht: Ja! Es gibt Menschen, die sich für das interessieren, was du zu sagen und was du zu schreiben hast. Das ist sicher.

Wenn dir nun klar geworden ist, dass du das Äquivalent zu „blind“ und „taub“ finden willst und dass jetzt die Zeit für dein Buch gekommen ist, dann sollten wir miteinander reden.

Dein Markus

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