Heute starte ich mit einer Geschichte, die ich kürzlich erlebt habe: Bei einem Besuch im Restaurant sitzt ein Mann am Nachbartisch. Ansehnlich gekleidet. Ordentliche Manieren. Alles in allem vermittelte er einen guten ersten Eindruck. Dann kommt die Rechnung. Betrag: 99,10 €. Der Typ hüstelt und kichert merkwürdig und sagt zum Kellner: „Das ist aber ein Trinkgeld unfreundlicher Betrag“. Legt 100 € auf den Tisch und ergänzt: „Aber nicht alles auf einmal ausgeben“.
***
Mich triggert so ein Verhalten enorm und mir blieb nichts anderes übrig als in seine Richtung zu schauen und ungläubig mit dem Kopf zu schütteln.
Das hatte der Knauser anscheinend bemerkt, denn er musste sich jetzt direkt an mich wenden und mich ansprechen. „Mein Lieber“, begann er, obwohl ich ihn nicht eingeladen hatte, sein Lieber zu sein. „Reichtum kommt vom Geld behalten und nicht vom Ausgeben.“
Was hat das mit mir zu tun?
Über diesen Satz habe ich viel nachgedacht. Und ich lade auch dich ein, dies zu tun. Ich selbst bin kein sparsamer Mensch und habe sicher in den vergangenen 25 Jahren meines Business-Lebens an einigen Stellen zu viel Geld rausgehauen, das ich lieber gespart hätte. Dazu gehören bspw. Software-Lösungen oder Freelancer, in die ich investiert habe und die viel besser hätten geprüft werden müssen. Diese schnell überlegten Aktionen haben sicher nicht dazu beigetragen, dass sich meine Basisversorgung, Rücklagen und Polster aufbauen.
Mein Learning war, dass ich meine Ausgaben besser unter die Lupe nehme. Das Buch Profit first hat mir zusätzlich dabei geholfen, meine Finanzen besser auf die Reihe zu kriegen. Mit dem dort vorgestellten System checkst du ziemlich schnell, ob deine Finanzen passen. Dazu erzähle ich vielleicht an anderer Stelle mehr.
Art des Verhaltens
Aber zurück zu meiner Begegnung und dem Spruch des Herren. Es sind für mich zwei vollkommen verschiedene Schuhe, ob ich bei meinen Businessausgaben wohlüberlegt prüfe und entscheide oder ob ich beim Trinkgeld eines Kellners spare. Diese Berufsgruppe ist auf das Trinkgeld der Gäste angewiesen, da ihr Verdienst so gering ist. Mir kommt es schäbig vor an ihnen zu sparen. Meine Faustregel lautet daher, dass ich 10 % des Rechnungsbetrags als Trinkgeld obendrauf lege.
In ganz seltenen, sehr speziellen Fällen passiert es, dass ich exakt die Rechnungssumme zahle, die auf dem Bon steht. In diesem Fall 99,10 €. Dann war ich mit dem Service echt unzufrieden. M. E. sollte jemand, der in der Branche arbeitet, ein gewisses Maß an Höflichkeit und Serviceorientierung bieten und mir nicht das Gefühl vermitteln, ich wäre unerwünscht.
Und wie siehst du das? Wie siehst du dich in dem Zusammenhang? Wie ist deine Wirkung?
Ich selbst möchte den Menschen wertschätzend gegenübertreten und ihnen dies u. a. durch ein ordentliches Trinkgeld rüberbringen.
Wie wird das Verhalten interpretiert?
Der Typ aus meinem Erlebnis gibt nicht nur kein Trinkgeld, sondern schiebt noch einen beleidigenden Spruch hinterher. Wie wirkt er so auf andere? Wahrscheinlich wirkt er genauso wie er ist.
- Dass ihm nichts recht ist.
- Dass ihm seine Umwelt egal ist.
- Dass er nichts honorieren möchte.
- Dass er auf seine Mitmenschen herabsieht.
Wenn ich so einen Spruch rausgehauen hätte, wäre mir am Abend der Gedanke durch den Kopf gekreist: Wann bin ich so ein Arschloch geworden?
Wird der geizige Dude im Business anders auftreten?
Nein.
Vielleicht versteckt er diese Seite an sich, aber er kann nicht im Business fair, wertschätzend und kooperativ sein, wenn er im Privatleben herablassend, knausrig und abweisend agiert. Er wird mit dem gleichen Behaviour seine Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner behandeln.
Karma
In meiner Welt kommt so ein Verhalten übrigens wieder zurück. Auf irgendeine Weise wird es sich zeigen. Auch dem Typen, der so geringschätzig mit Dienstleistern umgeht. Vielleicht liefert ein Subunternehmer verspätet, wodurch er selbst in Verzug bzw. Haftung gerät. Vielleicht haut ihn ein Geschäftspartner übers Ohr. Vielleicht betrügt ihn ein Mitarbeiter. Dann wird der kichernde Herr sich darüber beschweren, wie unzuverlässig und unprofessionell die Menschen sind.
Jetzt kommst du
Was macht diese Geschichte nun mit dir? An welcher Stelle fühlst du dich vollkommen frei? An welcher Stelle triggert dich was? Wo fühlst du dich angesprochen oder erwischt? Was ruft das Thema des Ausgebens in dir hervor? Gibst du zu viel aus? Sparst du an der falschen Stelle? Was hat das alles mit dir zu tun? Warum schreit da etwas in dir?
Egal was es ist, es sagt viel über dich und deine Wirkung aus. Und das ist gut so.
Wenn du deine Wirkung voll entfesseln willst, dann höre auf dieses innere Ziehen. Beschäftige dich damit. Genau das tun wir auch in der Deep Impact Academy, denn ich unterstütze dich mit meinem Programm, meinem Wissen und meiner Erfahrung, deine Wirkung zu entfachen. Doch die kommt nur in Fahrt, wenn du diese Dinge anschaust und richtig ehrlich mit dir umgehst. Meine Berufung ist es, dir dabei zu helfen. Am besten, du kommst in das 5-tägige Programm Deep Dive. Ein kostenloser Probekurs, um schon volle Kanne ins Thema deiner Wirkung einzusteigen.