Unterschied Sachbuch, Fachbuch, Ratgeber. Mit Tipps für Autoren
Sachbuch, Fachbuch, Ratgeber – klingt das für dich auch alles ziemlich ähnlich? Dann bist du genau richtig hier!
Wenn es um Thriller, Kinderbücher oder Krimis geht, wissen wir sofort, was uns im Buch erwartet. Doch steht über den Regalen in der Buchhandlung „Sachbuch“, „Fachbuch“ oder „Ratgeber“, wird es schon schwieriger.
Klar ist: Keines dieser Bücher wird uns mit Liebeskummer, gruseligen Szenen oder spannenden Verfolgungsjagden unterhalten. Aber den Unterschied zwischen diesen drei Buch-Genres genau benennen? Da müssen viele von uns passen.
Aber damit ist jetzt Schluss! Ich zeige dir in diesem Artikel, was genau die Unterschiede dieser Bucharten sind und worauf du achten solltest, wenn du selbst ein Sachbuch, Fachbuch oder einen Ratgeber schreiben möchtest.
Fachbuch, Sachbuch, Ratgeber: Was sind die Unterschiede?
Wenn wir einen Roman in die Hände nehmen, begegnen uns unzählige Genres: Thriller, Krimis, Kinder- und Jugendliteratur, Fantasy, Belletristik, historische Romane, Liebesromane, Horror oder Science Fiction sind dabei die bekanntesten.
Doch auch jenseits der fiktiven Welten gibt es Unterschiede. Wie trennen wir also die Bücher voneinander, die nicht primär unterhalten, sondern Wissen oder Erfahrungen vermitteln?
Der deutsche Buchmarkt zieht hier klare Linien und unterscheidet zwischen:
- Sachbüchern
- Fachbüchern und
- Ratgebern.
Warum unterscheiden wir zwischen Fachbüchern, Sachbüchern und Ratgebern?
Jedes Jahr könntest du in Deutschland theoretisch 100.000 neue Bücher lesen! So viele neue Bücher kommen nämlich jährlich auf den Markt – und das sind nur die Erstauflagen. Der Literaturmarkt gehört damit zu den dynamischsten Branchen mit den meisten neuen Produkten im Jahr.
Um den Überblick über diese Flut an Neuerscheinungen nicht zu verlieren, brauchen wir ein System. Eines, das die Bücher kategorisiert und damit nicht nur Logistik und Marketing vereinfacht, sondern auch den Lesern das Suchen und Finden der richtigen Bücher erleichtert.
Niemand will jeden Buchrücken studieren müssen, bis er endlich das richtige Buch findet. Indem Bücher in Warengruppen und Genres eingeordnet werden, gelangen wir schneller zu dem, was uns interessiert oder was wir benötigen.
Die Einordnung eines Buches in eine Kategorie obliegt dem Verlag. Ein Buch kann immer nur einer Kategorie zugeordnet werden, niemals zwei oder mehreren Kategorien. Deshalb ist es für uns Autoren essenziell, genau zu wissen, was für ein Buch wir schreiben wollen – und uns an der entsprechenden Zielgruppe und Buchkategorie zu orientieren.
Missachten wir dieses ungeschriebene Gesetz, hat der Verlag später Schwierigkeiten bei der Kategorisierung, der Logistik und im Marketing. Im schlimmsten Fall wird ein Buch sogar abgewiesen.
Je klarer wir Autoren also unser Buch positionieren, desto einfacher wird die Verlagsplatzierung und später auch die Zuordnung und Kategorisierung.
So definieren sich Sachbücher, Fachbücher und Ratgeber
Die Unterschiede zwischen diesen drei Bucharten lassen sich mit zwei einfachen, zentralen Fragen klären:
- Die Frage nach der Zielgruppe.
- Die Frage nach dem Ziel des Buches: Geht es um die Vermittlung von Wissen oder um das Erlernen von Fähigkeiten?
Die Inhalte von Sachbüchern, Fachbüchern und Ratgebern können sich zwar überschneiden, doch der wesentliche Unterschied liegt in der Zielgruppe und dem Zweck eines Buches:
Das Sachbuch
Das Sachbuch (Warengruppe 9) richtet sich vorwiegend an neugierige Laien, die sich über ein spezielles Thema informieren möchten. Die Inhalte sind oft so unterhaltsam verfasst, dass sie jeder verstehen kann – ohne spezielle Vorkenntnisse.
Weil Sachbücher ein breites Publikum ansprechen, sind ihre Auflagen meist recht hoch. Das ermöglicht es, Sachbücher günstiger anzubieten als zum Beispiel Fachbücher.
Sachbücher erfreuen sich großer Beliebtheit. Deshalb gibt es neben den Bestseller-Listen für Belletristik auch eigene Bestseller-Listen für Sachbücher. Sie decken ein weites Themenspektrum ab: von Finanzen über Politik, Psychologie und Geschichte bis zu den Wissenschaften.
Interessanter Fakt: Auch Biografien zählen zu den Sachbüchern, denn sie vermitteln Wissen über das Leben einer bestimmten Person.
Beispiele für Sachbücher sind:
- „Eine kurze Geschichte der Zeit“ von Stephen Hawking
- „Steve Jobs“ von Walter Isaacson
- „Das Kapital“ von Karl Marx
Sachbuch schreiben: So gelingt’s!
Du willst selbst ein Sachbuch schreiben? Dann mach dir klar, worüber du schreiben willst – und warum. Und zwar, bevor du das erste Wort schreibst.
Ein Sachbuch sollte nicht nur informieren, sondern darf den Leser auch fesseln.
Überleg dir also folgende Punkte:
- Wer ist deine Zielgruppe? Nicht jedes Thema interessiert jeden. Finde eine Nische, die du bedienen kannst, in der du glänzt!
- Was macht dein Thema einzigartig? Es gibt tausende Sachbücher. Was hebt deines von der Masse ab?
- Wie tief tauchst du ein? Ein Sachbuch für Laien sieht anders aus als eines für Fortgeschrittene. Entscheide, wie detailliert du werden möchtest und was du deiner Zielgruppe zumuten kannst.
Beachte beim Schreiben:
- Klare Sprache: Vermeide Fachjargon, wo du ihn durch einfache Worte ersetzen kannst. Dein Ziel ist es, von einer breiten Masse an Lesern verstanden zu werden.
- Gute Struktur: Ein gut strukturiertes Buch hilft deinen Lesern, dem roten Faden zu folgen.
- Beziehe den Leser mit ein: Nutze Geschichten, Beispiele und Anekdoten, um dein Thema lebendig zu machen.
Das Fachbuch
Das Fachbuch (Warengruppe 5 bis 7) wendet sich an Fachleute und Experten. Es richtet sich also an Leser, die sich aus beruflichen oder akademischen Gründen weiterbilden möchten. Fachbücher liefern nicht nur Wissen, sondern auch handlungsorientierte Inhalte. Nach der Lektüre sollte der Leser in der Lage sein, das Gelernte praktisch anzuwenden.
Fachbücher sind oft voll von Fachjargon und setzen Vorkenntnisse voraus. Sie zielen nicht auf ein breites Publikum, sondern speziell auf Fachkreise ab.
Fachbücher finden häufig in Ausbildung und Studium Verwendung. Auch Schulbücher fallen in diese Kategorie. Da sie in kleineren Auflagen erscheinen, sind Fachbücher meist teurer als Sachbücher.
Es gibt Fachbücher aus allen möglichen Bereichen: Medizin, Marketing, Psychologie, Wissenschaften, Management und vieles mehr.
Beispiele für Fachbücher:
- „Grundlagen der Analysis“ von Edmund Landau
- „Allgemeine Mikrobiologie“ von Hans G. Schlegel
- „Theoretische Physik“ von Ludwig Landau und Jewgeni Lifschitz
Fachbuch schreiben: So gelingt’s!
Du spielst mit dem Gedanken, ein Fachbuch zu schreiben? Die Tiefe deines Wissens entscheidet! Aber auch Fachbücher müssen lesbar sein.
Überlege dir diese Punkte:
- Wer sind deine Leser? Fachbücher richten sich oft an ein sehr spezifisches Publikum. Kenne deine Leser und ihre Bedürfnisse.
- Wie kannst du deinen Inhalt praxisnah gestalten? Theorie ist wichtig, aber Anwendung ist König. Zeige, wie dein Wissen in der Praxis angewendet werden kann.
- Welche neuen Erkenntnisse hast du zu bieten? Dein Buch sollte einen Mehrwert bieten, den es so noch nicht gibt.
Beachte beim Schreiben:
- Präzision: Deine Informationen müssen akkurat und auf dem neuesten Stand sein. Recherchiere gründlich. Kenne dein Thema.
- Verständlichkeit: Auch komplexe Themen müssen aufbereitet und klar vermittelt werden. Arbeite mit Beispielen und visualisiere, wo es geht.
- Referenzen: Belege deine Aussagen. Das schafft Vertrauen und untermauert deine Expertise.
Der Ratgeber
Der Ratgeber (Warengruppe 4) spricht eine breite Leserschaft an; und zwar jene, die einen Rat oder Unterstützung in bestimmten Lebenslagen suchen. Ratgeber sind handlungs- oder nutzenorientiert verfasst und ermöglichen es auch Laien, erworbenes Wissen praktisch anzuwenden.
Damit verbinden Ratgeber die Merkmale von Sach- und Fachbüchern.
Ratgeber werden in mittleren Auflagen veröffentlicht und sind in der Regel preisgünstig. Auf den üblichen Bestseller-Listen sind sie selten zu finden, da sie meist nicht den Kriterien für Bestseller entsprechen.
Es gibt Ratgeber zu einer Vielzahl von Themen: Ernährung, Finanzen, Beruf, Hobbys, Gesundheit, Psychologie, Sport und vieles mehr.
Beispiele für Ratgeber:
- „Die 7 Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Covey
- „Wie man Freunde gewinnt“ von Dale Carnegie
- „Das Café am Rande der Welt“ von John Strelecky
Ratgeber schreiben: So gelingt’s!
Du willst selbst einen Ratgeber schreiben? Dann solltest du hauptsächlich eines sein: hilfreich. Deine Leser suchen nach Lösungen für ihre Probleme; du musst sie ihnen in deinem Ratgeber liefern.
Bedenke also:
- Welches Problem löst du? Ein guter Ratgeber adressiert ein spezifisches Problem und bietet klare Lösungswege.
- Wie kannst du deine Leser einbeziehen? Gib ihnen Werkzeuge an die Hand, motiviere und inspiriere sie, das Gelesene umzusetzen.
- Was unterscheidet deinen Ratgeber von anderen? Es gibt unzählige Ratgeber. Was macht deinen besonders?
Beachte beim Schreiben:
- Klare Sprache: Action-orientierte Sprache motiviert und regt zum Handeln an. Für deinen erfolgreichen Ratgeber unerlässlich.
- Praktische Beispiele: Zeige realistische Szenarien, in denen deine Ratschläge angewendet werden können.
- Aufforderung zur Interaktion: Biete Übungen, Checklisten oder Fragen zur Selbstreflexion an. So wird dein Ratgeber zu einem Werkzeug; nicht nur zu einem Buch von vielen im Bücherregal.
Exkurs: Was ist die Thema-Klassifikation?
Die Thema-Klassifikation ist ein weltweit einheitliches System, das Bücher basierend auf ihrem Inhalt klassifiziert. Anders als die deutsche Kategorisierung, die sich auf das Ziel und die Zielgruppe eines Buches konzentriert, konzentriert sich die Thema-Klassifikation primär auf das Thema eines Buches und erst danach auf die Herangehensweise.
Dadurch ist es möglich, Bücher international einheitlich und verständlich einzuordnen.
In der Thema-Klassifikation gibt es verschiedene Abschnitte, die jeweils ein bestimmtes Themenfeld beinhalten.
Beispiele hierfür sind:
- Abschnitt A: Kunst
- Abschnitt F: Sprache und Linguistik
- Abschnitt M: Mathematik und Naturwissenschaften
(Es gibt noch viele weitere Abschnitte.)
Diese Klassifikation unterstützt Leser dabei, gezielt die Bücher zu finden, für die sie sich interessieren.
Interessant zu wissen: Deutsche Verlage nutzen zur Kategorisierung ihrer Bücher sowohl das Warengruppen-System, welches nur in Deutschland verwendet wird, als auch die Thema-Klassifikation, die weltweit angewendet wird.
Fazit: Sachbuch, Fachbuch, Ratgeber: Das richtige Buch für jeden Leser
Der Unterschied von Sachbüchern, Fachbüchern und Ratgebern liegt in der Zielgruppe (Laien oder Fachpublikum) und dem Ziel des Buches (Wissen vermitteln oder anwendbare Anleitungen bieten).
- Sachbücher wenden sich an Laien, die sich über ein spezifisches Thema informieren möchten.
- Fachbücher zielen auf ein Expertenpublikum ab und vermitteln nicht nur Wissen, sondern auch Fähigkeiten, um das Gelernte praktisch anzuwenden.
- Ratgeber sind für Laien gedacht und fokussieren sich vorwiegend auf handlungsorientierte Inhalte: Sie zeigen, wie bestimmte Problemlösungen in der Praxis umgesetzt werden können.
Durch diese Kategorisierung der Verlage finden Leser schnell und unkompliziert das für sie passende Buch; eines, das den Funken beinhaltet, der sie antreibt und verändert.
Und genau hier kommst du ins Spiel. Willst du der Autor sein, der in deinen Lesern den Funken zündet? Die Welt braucht deine einzigartige Stimme, deine Leidenschaft, dein Wissen: Schreib dein Buch.
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